Statt zwei Seen ein Fluss: 4 SCR-Ladies im Schuss

Im Schweizer Ruder-Breitensport-Kalender ist die Bilac-Regatta am Bieler- und Neuenburgersee ein wichtiges Datum. Skiffs, schmale Zweier bis Achter und zahlreiche C-Gigs messen sich an einem Rennen. Dieses Jahr machte auch ein Damen-Vierer vom SCR mit.

Im Aquaholic wagten sich Karin Weiss, Claudia Thurnheer, Katharina Albertin und Ruth Mäder zusammen mit 76 weiteren Booten an den Massenstart. Wir «Ladies drive», wie wir uns auch nennen, trainierten schon länger auf diese
Regatta hin, unter der superguten und immer motivierenden Anleitung von Karin.

2024 bilac alleviergetready
2024 bilac karin claudia

Die geplante Route von St. Blaise nach Biel (30 km) wurde am Freitag wegen der ungünstigen Windprognosen für den Samstag auf die Aare verlegt, sodass die Regatta am Samstag, 14.9.24 von Solothurn aus gestartet wurde, gegen den Strom rudernd bis zum Wendepunkt bei Büren an der Aare, dann wieder (mit dem Strom) zurück nach Solothurn.
37 Kilometer waren es schliesslich, welche wir in 3 Stunden und 6 Minuten bewältigen konnten. Karin am Schlag und Ruth am Bug manövrierten uns souverän durch die kurvenreiche Aare.

2024 bilac Startphase

Ganz zu Beginn beim Einrudern wurden wir von einem Kursschiff, dessen wohl genervter Steuermann keine Geduld und Bremsbereitschaft mehr für die Boothorde auf der Aare hatte, regelrecht «getauft». So füllte sich unser Boot fünf Minuten vor dem Start mit Wasser, wodurch sich Ruths Schwimmweste, die unter deren Fussbrett lagerte, auf einen Schlag zum Westenmonster aufblähte und sich zwischen Ruths Füssen und Katharinas Rücken Platz verschaffte. Ideale Ruderbedingungen wären das so nicht gewesen. Doch die vier Ladies blieben auch 4 Minuten vor dem Start trotz Westenmonster und schwimmendem Proviant im Boot cool. Sie schöpften das Wasser ab und fanden mit etwas Hilfe vom Helfer Dani am Ufer auch das entscheidende Ventil, sodass sie sich 30 Sekunden vor Start gerade noch in Position bringen konnten.

2024 bilac vierer nah

Und so pushten wir uns zuerst flussaufwärts bis Büren, dann zurück nach Solothurn mit dem Strom in fast doppelt so schneller Fahrt. Die kurvenreiche Strecke verlangte vor allem von der Schlag- und Steuerfrau enormen Einsatz.
In weiser Voraussicht hatte Karin laminierte Routenpläne an die Fussbretter geklebt. So gelang es uns gekonnt, den Aquaholic auf günstigem Kurs zu halten.

Zuerst sehr erleichtert, es geschafft zu haben, später im Zelt beim gemütlichen Zusammensitzen mit den anderen Teilnehmern kam dann für uns vier Richterswiler Ladies die grosse und unerwartete Überraschung, als wir als schnellstes Frauenboot ausgerufen wurden! Wow, was für eine Überraschung! Als Preis bekamen wir ein neues Paar Ruder. Dieses Erlebnis, die ganze Ambiance, die super Organisation des OKs und die überaus netten Helfenden der Bilac machten diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis in unserer bisherigen Ruderzeit.
Unserem Bootstransporter Dani von Stämpfli gebührt ebenfalls ein grosses Dankeschön! Sein Support mit Transport,  Bootshandling und besagter Vorstartunterstützung war grandios. Und der neue Motivationssatz für Phasen, wenn die
Muskeln sauer und die Erschöpfung gross wird, ist buchstäblich «traumhaft» bzw. entstammt dem Unterbewussten einer unserer Ladies und lautet: ROWING IS A GOOD SPORT! Wir freuen uns auf ein nächstes Mal und wer weiss, vielleicht sind es dann schon ein paar mehr SCR-Boote, die es westwärts zur Bilac zieht?

Ruth Mäder/ka

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